Otto II. (auch Otto der Rote genannt; * 955; † 7. Dezember 983 in Rom) aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger war römisch-deutscher Kaiser von 973 bis 983.
Bereits in jungen Jahren wurde Otto durch seinen Vater Otto den Großen 961 zum Mitkönig und 967 zum Mitkaiser erhoben, um ihm die Nachfolge zu sichern. Als einziger Herrscher in nachkarolingischer Zeit wurde Otto II. bereits zu Lebzeiten des Vaters zum Kaiser erhoben. Als nach 37-jähriger Herrschaft sein Vater verstarb, trat der erst 18-jährige Otto die Alleinherrschaft an.
Während seiner Herrschaft betrieb er eine sukzessive Neuordnung im Süden des Reichs. Durch Ausschluss der bayerischen Linie der Liudolfinger von der Königsherrschaft stärkte er die Königsgewalt und sicherte seinem Sohn die Nachfolge. Der Versuch, ganz Italien in die Reichsherrschaft einzubeziehen, führte zu Konflikten mit den Sarazenen und Byzanz in Süditalien. Ottos Feldzug gegen die Sarazenen endete 982 in einer katastrophalen Niederlage, wenig später folgte mit dem Slawenaufstand von 983 ein herber Rückschlag bei der Christianisierung und Unterwerfung der Slawen. Der plötzliche Tod des Kaisers mit 28 Jahren in Italien und die daraus resultierende Krise des Reiches prägten in der Nachwelt das Bild eines glücklosen Herrschers. Als einziger deutscher Herrscher wurde er in Rom beigesetzt.
Otto II. war der Sohn des ostfränkischen Königs Otto I. und dessen zweiter Gattin Adelheid von Burgund. Durch seinen Halbbruder Wilhelm von Mainz, den späteren Bischof Volkold von Meißen und Ekkehard II. von St. Gallen erhielt er eine umfassende literarisch-geistige Bildung. Markgraf Hodo unterwies ihn im Kriegshandwerk und in Rechtsgewohnheiten. Bereits als Sechsjähriger wurde er auf dem Hoftag zu Worms im Mai 961 von seinem Vater bei der Vorbereitung eines Zuges nach Italien zum Mitkönig gewählt und in Aachen gekrönt. Otto I. verstieß damit gegen das Gewohnheitsrecht, denn bis dahin war es im sächsischen Haus üblich gewesen, das Erreichen der Volljährigkeit abzuwarten, bevor man weitere Schritte unternahm.[1] Die Gründe für diese Entscheidung sind nicht überliefert, doch dürften sie mit der risikoreichen Heerfahrt Ottos I. nach Italien zusammenhängen.[2] Da Adelheids erster Gemahl Lothar 931 von seinem Vater in demselben Alter zum Mitkönig gemacht worden war, ist hinter dieser Entscheidung vielleicht auch ihr Einfluss zu vermuten.[3]