Die Pays de la Loire [peidlaˈlwaːʀ] (deutsch „Länder der Loire“) sind eine an der Mündung der Loire gelegene Region im Westen Frankreichs. Sie besteht aus den Départements Loire-Atlantique, Maine-et-Loire, Mayenne, Sarthe und Vendée. Die Region hat eine Fläche von 32.082 km² und 3.832.120 Einwohner (Stand 1. Januar 2020). Die Hauptstadt der Region ist Nantes, weitere wichtige Städte sind Angers und Le Mans.
Die Region besteht aus den historischen Landschaften Maine, Anjou, Le Perche und Poitou sowie einem Teil der früheren Provinz Bretagne. Sie entstand 1955 mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissement public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte die Region im Jahr 2006 einen Index von 99,0 (EU-27 = 100).[2]
Im Jahr 2017 lag die Region bei der Bevölkerungszahl und dem Bruttoinlandsprodukt auf Platz 8 in Frankreich.
Ihre größte Stärke ist die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Im Jahr 2017 beschäftigte dieser Sektor 47 500 Arbeitnehmer (2. Region Frankreichs) und erzielte einen Umsatz von 13 Milliarden Euro (3. Region Frankreichs).[3] Auch bei der Fleischproduktion (51 %), der Milchproduktion (19 %) und der Getreideverarbeitung (20 %) belegt die Region den dritten Platz; 67 % des Territoriums werden von der Landwirtschaft eingenommen. Die Pays de la Loire ist die wichtigste Region Frankreichs für die Produktion von Rindfleisch, Geflügel (rotes Gütesiegel), Kaninchen, Enten und zweite für Milch, Geflügel, Schweinefleisch und Kartoffeln.
Im Jahr 2001 war die Region Pays de la Loire die größte Region Frankreichs in Bezug auf die Gartenbaufläche und die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor und dominierte damit in der Produktion von blühenden oder belaubten Topfpflanzen, Beetpflanzen, Stauden, Gewürz- und Wasserpflanzen sowie Zier- und Obstbaumschulen.[4] In diesem Wirtschaftssektor sind 600 Unternehmen tätig, die fast 6000 Menschen beschäftigen und einen Umsatz von über 600 Millionen Euro erwirtschaften.[5]