Als Pelzinnenfutter oder Pelzfutter wird die Ausfütterung textiler oder lederner Produkte mit Fell bezeichnet, in der Hauptsache sind dies Wintermäntel und -jacken. Als Futter bleibt der Pelz dabei verborgen, als Verbrämung am Rand, als zusätzlicher Kragen oder Manschetten kann er jedoch gezeigt werden.
Neben den Bauern- und Hirtenmänteln aus Lammfell oder Ziegenfell waren Innenfutter, zusammen mit dem Besetzen (Fellkragen und ‑verbrämungen), vom frühen Mittelalter bis zum Aufkommen der modernen Pelzmode, die nahezu ausschließliche Verwendung von Pelzfellen. Einen kurzfristigen Modewandel mit einer wechselnden Bevorzugung bestimmter Pelzarten gab es ebenfalls erst, als im 19. Jahrhundert begonnen wurde, den Pelz als Pelzmantel oder Pelzjacke mit dem Haar nach außen zu tragen.[1]
Pelzfutter können fest eingearbeitet sein, mit Knöpfen oder Druckknöpfen ausknöpfbar oder durch einen Reißverschluss oder Klettband ausreißbar, so dass das Stoffteil auch noch bei wärmerem Wetter getragen werden kann. Gleichzeitig ermöglicht dies das getrennte Reinigen von Pelz und Stoff. Oft gehört auch ein zusammen mit dem Futter oder separat abzunehmender Pelzkragen dazu. Da das Pelzfutter häufig langlebiger ist als die ihn umgebende Textilie, kann der Überzug gegebenenfalls ersetzt werden, modernisiert entsprechend den neuen Ansprüchen des Trägers an Stoffart und Farbe. Bei einem bis zu den Vorderkanten mit Fell gefütterten Kleidungsstück, bei dem das Fell die Kanten umbrämt, sieht in der Regel ein fest mit dem Stoff verbundenes Pelzfutter perfekter aus. Eine Praktikerin der Pelzinnenverarbeitung bemerkte 1958 resignierend über das herausnehmbare Pelzfutter: „Leider muss man aber feststellen, dass die vollkommenste Lösung noch nicht gefunden wurde und es bereitet manches Kopfzerbrechen, diese Verarbeitung ebenso schön wie praktisch zu gestalten“.[2]
Eine Variante der fellgefütterten Kleidung ist der Wendepelz, auf der einen Seite ein auch nach außen tragbarer Stoff, auf der Gegenseite Fell. Ganz gelegentlich werden als modische Highlights auch Wendejacken oder -mäntel hergestellt, die anstelle Stoff, auf der Gegenseite eine meist kontrastierende zweite Fellart aufweisen. Im Februar 1770 zeigte sich die Herzogin von Chartres beim Pariser Opernball in einem Umhang mit einer zwei Meter langen Schleppe, innen und außen aus Zobel.[3] Die Schauspielerin Romy Schneider besaß einen Mantel, eine Seite aus cognacfarbenem Lakoda-Seal, die andere aus Wildnerz.[4]