Peter Paul Rubens


Peter Paul Rubens (ˈrybə(n)s; auch Pieter Pauwel Rubens oder latinisiert Petrus Paulus Rubens, * 28. Juni 1577 in Siegen; † 30. Mai 1640 in Antwerpen) war ein Maler flämischer Herkunft. Er war einer der bekanntesten Barockmaler und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone.

Peter Paul Rubens wurde vermutlich am 28. Juni 1577 als Sohn von Jan Rubens und Maria Pypelinckx in Siegen (Grafschaft Nassau-Dillenburg) geboren. Er hatte sechs Geschwister. Das Geburtsdatum ist nicht zweifelsfrei bezeugt, da nur ein Kupferstich, der neun Jahre nach Rubens’ Tod entstand, auf den 28. Juni verweist. Möglich wäre ebenfalls der 29. Juni als Gedenktag der römisch-katholischen Kirche für Peter und Paul.[1]

Der Vater war ein in den Niederlanden und Italien ausgebildeter Rechtsanwalt und Schöffe in Antwerpen. 1568 musste er mit seiner Familie im Zuge der Religionsunruhen – Jan Rubens hatte Kontakt zu kalvinistischen Kreisen – nach Köln fliehen, wohnte in der Sternengasse 10 und arbeitete unter anderem als Berater Annas von Sachsen, zweite Gemahlin Wilhelms von Oranien.

Nachdem Jan und Anna ein Verhältnis begonnen hatten, wurde der Schöffe um den 10. März 1571 auf dem Weg nach Siegen verhaftet und kam in das Gefängnis im Dillenburger Schloss. Unterstützt durch die beharrliche Fürsprache seiner Frau Maria wurde die Haft nach zwei Jahren in Hausarrest umgewandelt, den die Familie Rubens in Siegen verbrachte. 1578, ein Jahr nach Annas Tod und Peter Pauls Geburt, durfte die Familie wieder nach Köln zurückkehren.

Annas Tochter Christine von Diez (22. August 1571–1638) gilt als Kind von Jan Rubens und damit als Halbschwester von Peter Paul Rubens.[2]

Nach dem Tod von Jan Rubens 1587 zog Maria Pypelinckx mit den Kindern zurück nach Antwerpen. Nachdem Peter Paul gemeinsam mit anderen Söhnen der Antwerpener Oberschicht die Lateinschule von Rumoldus Verdonck (1541–1620) besucht hatte, wurde er einige Monate als Page an den Hof von Marguerite de Ligne (1552–1611) gegeben, der Witwe von Philip de Lalaing (1537–1582), dem Gouverneur des Hennegaus.


Selbstbildnis, um 1638, Kunsthistorisches Museum, Wien Rubens Signatur
Peter Paul Rubens mit seiner Frau Isabella, um 1609, Alte Pinakothek, München
Porträt aus der Schule des Anthonis van Dyck Rijksmuseum Amsterdam
Gedenktafel an der Realschule am Oberen Schloss, Burgstr. 10–14, Siegen:
„Hier stand das bereits 1861 von dem niederländischen Reichsarchivar Bakhuisen van den Brink als Rubens-Geburtshaus genannte und erst 1990 lokalisierte Brambachische Haus [...] Das seit seiner Erbauung kaum veränderte Haus wurde durch Kriegsereignisse 1945 zerstört.“
Rubenshaus, Wapper 9, Antwerpen
Rubenskapelle mit Grabstein (in der Mitte am Boden), Jakobskirche, Antwerpen
Rubensdenkmal, Groenplaats, Antwerpen
Porträt Hélène Fourment mit zweien ihrer Kinder (um 1636)
Kindermord in Bethlehem, um 1637
Allegorie von Fortuna und Virtus
Landschaft (Gouache), 1635/1640
Stich nach Rubens: Marcus Iunius Brutus
Kopf des hl. Franziskus, um 1619
Die letzte Kommunion des hl. Franziskus von Assisi, um 1619
Anthonis van Dyck, um 1627/1628
Der Sturz des Phaeton, 1604–1608
Kallisto und Jupiter, 1613
Venus und Adonis (um 1615)
Das Urteil des Paris (Peter Paul Rubens), 1632–1636
Anbetung der Heiligen Drei Könige (Peter Paul Rubens), 1633–1634
Bildnis seines Sohnes Nikolas, um 1619
Kammerfrau der Infantin Isabella, um 1625
Kopfstudien eines Mohren, 1640
Judith enthauptet Holofernes, 1609/1610
Schloß Caputh: Julius Caesar (1619)