Die Pistole ist eine Schusswaffe und gehört zur Kategorie der Handfeuerwaffen. Sie wird u. a. durch das deutsche Waffengesetz (WaffG) als Kurzwaffe (Faustfeuerwaffe) definiert. Unterschieden werden heute Einzel- und Mehrladerpistolen sowie Revolver. Letztere werden je nach Gesetzeslage und Bestimmungen der Anwender entweder zu den Pistolen gerechnet oder stehen gleichrangig neben ihnen als eigene Kategorie von Handfeuerwaffen.
Das Wort Pistole wird oft dem französischen pistolet zugeschrieben[1], stammt aber aus der tschechischen Sprache, die Hussiten verwendeten erstmals derartige Waffen (píšťala).[2]
Die Geschichte der (Einzellade-)Pistole beginnt parallel zur Geschichte des Gewehrs. War das Handrohr die erste Feuerwaffe im 14. Jahrhundert, so wurde es nach der Weiterentwicklung zur Arkebuse notwendig, diese Waffen kleiner, handlicher und mobiler zu machen. Im Besonderen drängte die Reiterei der Armeen des ausklingenden Mittelalters auf eine Alternative zur Arkebuse.
Die Entwicklung der frühen Pistolen wurde von der Entwicklung der Zündsysteme maßgeblich mitgeprägt. Die Übergänge der Pistolengrundtypen und der Zwang zur Modernisierung der jeweiligen Armeebestände hat seinerzeit dazu geführt, dass zum Teil die Waffen auf modernere Zündsysteme aptiert wurden.
Revolver sind mehrschüssige Pistolen, bei denen mehrere Schuss Munition in einer rotierenden Trommel geladen sind. Im Gegensatz zu Pistolen, bei denen das Patronenlager im hintersten Abschnitt der Laufbohrung liegt, befindet sich dieses beim Revolver in den Trommelbohrungen.
1837 begann Samuel Colt in der Patent Arms M'g Co Paterson mit der serienmäßigen Herstellung von Perkussionsrevolvern, deren Weiterentwicklungen im Amerikanischen Bürgerkrieg eine wichtige Rolle spielten. Bereits 1858 brachte die Firma Smith & Wesson mit dem kleinkalibrigen S & W No 1 den ersten Revolver als Hinterlader auf den Markt, der vorgefertigte Patronen, die in eine rotierende Trommel geladen wurden, verschoss. Bereits 1869, nach dem Auslaufen des Rollin-White-Patents, das die Herstellung von Revolvern mit durchbohrter Trommel schützte, wurden großkalibrige Revolver entwickelt, die bis zum Ende des Jahrhunderts den Markt beherrschten. Bekannte Beispiele sind der Colt Single Action Army, der Smith & Wesson No 3 und der englische Webley-Revolver. Diese fanden weltweit Verwendung als militärische und polizeiliche Dienstwaffen.