Präsident der Vereinigten Staaten


Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (englisch amtlich President of the United States of America, Akronym POTUS) ist in einer Person Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte der USA. Seine Amtszeit beträgt vier Jahre, und er darf nur einmal wiedergewählt werden. Aktueller Amtsinhaber und 46. Präsident ist seit dem 20. Januar 2021 Joe Biden.

Die Wahl des Präsidenten erfolgt indirekt: Die Bürger der einzelnen Bundesstaaten stimmen zunächst über Wahlleute ab, die das Electoral College, das Wahlleutekollegium, bilden. Dieses wählt den Präsidenten. Erhält dabei kein Kandidat eine Mehrheit, entscheidet das Repräsentantenhaus, so geschehen bei den Präsidentschaftswahlen 1800 und 1824.

Gleichzeitig mit dem Präsidenten wird ein Vizepräsident gewählt. Dieser hat laut Verfassung nur die Aufgabe, dem Senat vorzusitzen. Wenn aber ein Präsident, etwa durch Tod, Rücktritt oder Absetzung, vorzeitig aus dem Amt scheidet, tritt der Vizepräsident für die restliche Wahlperiode mit allen Rechten an seine Stelle.

Der Präsident ernennt Minister (englisch secretaries), die zusammen mit ihm die Regierung bilden. Sie bedürfen der Bestätigung durch den Senat. Ähnlich verhält es sich mit den Berufungen an den Obersten Gerichtshof: Wird eine Richterstelle frei, schlägt der Präsident einen neuen Richter vor, der vom Senat bestätigt werden muss.

Die Position des Präsidenten wird in Artikel II der Verfassung beschrieben. Vorschriften zu seiner Wahl und Amtszeit enthalten der 12., 20., 22., 23. und 25. Verfassungszusatz („amendment“).

Der Präsident ist Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber zugleich. Damit verkörpert er die Exekutive, die ausführende Gewalt der amerikanischen Bundesebene. Den Präsidenten kontrollieren der Kongress (Legislative, das Parlament) und die Bundesgerichte (Judikative).


Siegel des Präsidenten auf Half-Dollar-Münze
Das Kabinett von Präsident Harry S. Truman während einer Sitzung im August 1945
Bill Clinton im Jahr 1997 während seiner State of the Union Address
Präsident Gerald Ford während der Unterzeichnung eines Gesetzes (1976)
Der 44. Präsident Barack Obama beim Wahltag am 4. November 2008
Verteilung der Wahlmänner für die Präsidentschaftswahlen 2012 bis 2020
Lyndon B. Johnson legt am 22. November 1963 den Eid ab, zwei Stunden nachdem sein Vorgänger John F. Kennedy ermordet wurde. Rechts neben Johnson an Bord des Präsidentenflugzeugs steht die Witwe Kennedys.
Präsidenten-Gruppenbild vom 4. November 1991:  Gerald FordRichard NixonGeorge Bush Sr.Ronald Reagan  und  Jimmy Carter
Präsidenten-Gruppenbild vom 7. Januar 2009:  George Bush Sr.Barack ObamaGeorge W. BushBill Clinton  und  Jimmy Carter
Das Weiße Haus, Amtssitz des Präsidenten
Das Oval Office, Arbeitszimmer des Präsidenten. Hier während der Amtszeit von Jimmy Carter im Jahr 1978
Hail to the Chief, gespielt von der U.S. Army Ceremonial Band
Die Air Force One ist das primäre Flugzeug des Präsidenten der Vereinigten Staaten (hier über dem Mount Rushmore, 2001)
John T. McCutcheon (1870–1949): The Mysterious Stranger („Der geheimnisvolle Fremde“), 1904: Missouri scherte bei der Wahl von 1904 aus dem demokratischen „Solid South“ aus
Präsident mit der längsten Amtszeit: Franklin D. Roosevelt  (1933–1945)
Präsident mit der kürzesten Amtszeit: William Henry Harrison  (4. März–4. April 1841)
Grover Cleveland absolvierte als einziger Präsident zwei Amtszeiten, die nicht aufeinander folgten  (1885–1889 und 1893–1897)
Bislang einziger Präsident, der direkt vom Repräsentantenhaus ins Weiße Haus wechselte: James A. Garfield
Roosevelt-Wappen
Eisenhower-Wappen
Statue Franklin D. Roosevelts in London
Karikatur vom 19. Oktober 1881: Hayes stößt Chester A. Arthur aus dem New Yorker Zollhaus und auf den Weg ins Weiße Haus