Pyrit


Pyrit, auch als Schwefelkies oder Eisenkies sowie Katzen- oder Narrengold bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Chemisch gesehen ist es die kubische Modifikation des Eisen(II)-disulfids mit der chemischen Zusammensetzung FeS2, besteht also aus Eisen und Schwefel im Stoffmengenverhältnis von 1 : 2.

Pyrit ist in jeder Form undurchsichtig (opak) und entwickelt überwiegend idiomorphe Kristalle in der Form von Würfeln oder Pentagondodekaedern. Auch Oktaeder und Disdodekaeder sind verbreitet sowie Kombinationen zwischen diesen Formen. Die Kristallflächen zeigen oft eine charakteristische Streifung und im frischen Zustand einen lebhaften Metallglanz.

Mit einer Mohshärte von 6 bis 6,5 gehört Pyrit zu den harten Mineralen, die sich ähnlich wie das Referenzmineral Orthoklas (6) gerade noch mit einer Feile ritzen lassen.

Der Name Pyrit stammt aus dem Altgriechischen: Von πῦρ pyr für „Feuer“ leitet sich πυρίτης (λἱθος) pyrítes (líthos) für „Feuerstein“ ab.[6] Der Hintergrund dessen ist, dass sich mit einem harten Feuerstein Pyrit-Splitter abschlagen lassen, die sich an der Luft selbst entzünden und verbrennen:

Diese Eigenschaft wurde bereits in steinzeitlichen Schlagfeuerzeugen genutzt, um Feuer zu entfachen.

So wurden an verschiedenen Fundstellen Schwefelkiesknollen mit Bearbeitungsspuren entdeckt, die verschiedenen Epochen der Steinzeit zugeordnet werden konnten.


Pyritwürfel mit deutlich unterschiedlich ausgerichteter Streifung
Strichtafel mit Pyrit (links) und Rhodochrosit (rechts)
Makroaufnahme einer Paragenese mit Galenit (dunkelgrau), Quarz (farblos, weiß) und Pyrit (goldfarbig)
Pyrit als „Muschelabdruck“ auf fossilem organischem Sedimentmaterial, sauerstofffreier Grundwasserleiter (Tiefe: 17,5 m, Bildbreite: 23 mm)
Kugeliger Pyrit in Schwarzschiefer aus der Region Pilbara, Westaustralien (Größe 11,3 cm × 9,6 cm × 3,4 cm)
Pseudomorphose Pyrit nach Pyrrhotin auf Quarz aus Trepča, Kosovo
Große Pyrit-Kristallstufe aus der Blei-Zink-Grube Huanzala, Huallanca, Region Huánuco, Peru. Ausgestellt im Museum Mensch und Natur, München
Eisernes Kreuz aus Lemgo, Ostwestfalen, NRW
„Pyrit-Schlange“ aus dem Ross County, Ohio, USA
Pyritzwilling als Anhänger
Pyritsonne