Ring (Schmuck)


Der Ring zählt zu den bekanntesten Schmuckformen. In allen Kulturen findet man ihn als Schmuck für die Hand oder als Zehenring für den Fuß. Ohr- und Nasenringe gehören hingegen zu den Nadeln.

Die ältesten bekannten Ringe sind mehr als 21.000 Jahre alt; so zum Beispiel die Fingerringe aus Mammutelfenbein, die in Pavlov in Tschechien gefunden wurden.

Ringe waren nicht nur als Schmuck gebräuchlich, sondern stellten auch Wertobjekte dar, die als Tausch- und Zahlungsmittel dienen konnten. Dieses Ringgeld zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln und gehört in den Bereich des Schmuckgeldes.

Ursprünglich wurden Ringe aus Knochen, vermutlich auch aus Holz sowie Stein (beispielsweise Bernstein) hergestellt; später auch aus Bronze, Eisen, Edelmetallen und Glas. Bei Ringen bildeten sich im Laufe der Kulturgeschichte die unterschiedlichsten Bedeutungen heraus.

Ringe gehörten sowohl im europäischen Mittelalter als auch in der Antike zu den beliebtesten Schmuckstücken der Oberschicht. Siegelringe waren Macht- und Würdezeichen. Daneben fungierten Ringe bereits im Hochmittelalter, wahrscheinlich aber schon in der Antike auch als Zeichen der Liebe und Treue bei der Eheschließung, in der frühen Neuzeit verstärkt auch als persönlicher Gedächtnis- oder Trauerring. Im Mittelalter gab es Schutz- und Heilringe, die zum Beispiel einen Krötenstein enthielten. Der Brauch hielt sich auch über die Renaissance hinaus.[1]

Ringe wurden zu Herrschaftssymbolen, ordneten den Träger in Glaubensgemeinschaften ein, dienten rituellen Zwecken, wie zum Beispiel der Trauer, oder dokumentierten das gegebene Eheversprechen. Darüber hinaus dienten Ringe auch immer der Selbstdarstellung.


Ring Papst Pauls II., Goldbronze und Bergkristall, Mittelitalien, 1464–1471
Fingerringe und ein halbmondförmiger Anhänger aus Bronze (Fundort Thermengasse im römischen vicus Turicum (Zürich))
Moderne Modeschmuck-Ringe aus Silber.
Ring mit Brillant auch als Verlobungsring verwendet
Anlegen des Eherings bei der Heirat an den linken Ringfinger, die weltweit häufigste Variante
Jüdische Ehe- und Verlobungsringe aus dem 17. und 18. Jahrhundert
Inserat für Eheringe in der Südtiroler Tageszeitung Dolomiten, 1940
Ace ring
Bischofsring des Erzbischofs Albero von Montreuil 1131–1152
Jahrgangsring Nr. 70301657, 70. OAJ
Siegelring mit Steinbockmotiv, vermutlich griechisch, 4.–2. Jh. v. Chr.
Antiker Schlüsselring, vermutlich römisch
Rosenkranzring
Durchmesser 21 mm