Rispengräser


Illustration der Rispengräser, 1: Einjähriges Rispengras (Poa annua), links
2: Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa), Mitte und rechts

Die Rispengräser (Poa) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa 567 Arten sind von subarktischen sowie subantarktischen bis zu gemäßigten Gebieten fast weltweit und in tropischen Gebirgen weitverbreitet.[1]

Poa-Arten sind selten einjährige, meist ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden teilweise unterirdische Ausläufer, seltener oberirdische Kriechsprosse. Die nichtblühenden Seitentriebe wachsen innerhalb oder außerhalb der Blattscheide empor. Die Halme sind stielrund oder seitlich zusammengedrückt und besitzen zwei bis acht Knoten. Bei den nichtblühenden Trieben sind die Blattscheiden nicht, teilweise oder fast vollständig verwachsen.

Die Laubblätter sind wechselständig am Halm angeordnet. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die Blattspreiten sind flach oder auch gefaltet. Sie besitzen eine kapuzenförmige Spitze. In der Knospenlage sind die Blätter gefaltet.

Der Blütenstand ist die für die Gattung namensgebende Rispe. Die Rispe ist ausgebreitet oder auch zusammengezogen. Die einzelnen Ährchen bestehen aus zwei bis zehn, selten aus einem bis 15 Blüten. Ihr Umriss ist eiförmig bis elliptisch, seitlich sind sie unterschiedlich stark zusammengedrückt.

Alle Einzelblüten sind zwittrig. Die Hüllspelzen sind gleich oder ungleich, haben meist drei Nerven, oder die untere nur einen Nerv. Sie sind spitz oder zugespitzt, haben einen Kiel, haben einen dünnhäutigen Rand und sind meist kahl. Die Deckspelzen haben fünf Nerven, sind schmal-abgerundet, zugespitzt oder spitz und sind meist unbegrannt. Selten haben sie eine bis drei Millimeter lange Grannenspitze. Die Deckspelzen sind weißlich-durchsichtig dünnrandig, haben einen Kiel und sind auf dem Rücken behaart. Die Vorspelzen sind zweinervig und etwa gleich lang wie die Deckspelzen. Sie haben einen deutlichen Kiel, der spitz borstenhaarig oder bewimpert ist. Es gibt drei Staubblätter. Der Fruchtknoten ist kahl. Die zwei kurzen, endständigen Griffel enden in federigen Narben.


Blatthäutchen vom Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
Illustration von Gewöhnlichen Rispengras (Poa trivialis) und Einjährigen Rispengras (Poa annua)
Alpen-Rispengras (Poa alpina)
Blütenstand (Rispe) vom Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)