Rote Mangrove


Die Rote Mangrove (Rhizophora mangle) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Rhizophoragewächse (Rhizophoraceae).

Die Rote Mangrove ist ein häufiger Mangrovenbaum. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet umfasst die tropischen Küsten Westafrikas sowie Nord- und Südamerikas. Die am weitesten nördlich gelegenen Vorkommen finden sich auf den Bahamas und in Florida (USA), die südliche Verbreitungsgrenze liegt im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina. Eine eingeschleppte Population existiert auf Hawaii. Möglicherweise mit Rhizophora mangle identisch ist die morphologisch sehr ähnliche, pazifische Art Rhizophora samoensis. Rhizophora mangle ist als Mangrove an das Überleben im Gezeitenbereich angepasst. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf den Küstenbereich. In ganzjährig stark süßwasserbeeinflussten Gebieten tritt Rhizophora mangle nicht oder nur sporadisch auf.

Rote Mangroven sind immergrün und können eine Höhe von über 30 Metern erreichen, bleiben aber meist kleiner. Sie bilden aber unter ungünstigen Bedingungen, beispielsweise bei Nährstoffmangel, bei sehr hohem Salzgehalt des Porenwassers im Substrat oder in den kühleren nördlichen und südlichen Randbereichen ihres Verbreitungsgebiets buschartige Zwergformen aus. Der Stammdurchmesser erreicht über 50 Zentimeter.

Wie alle Arten der Gattung Rhizophora zeichnet sich Rhizophora mangle durch bogenförmige, hohe Stelzwurzeln aus. Die Stelzwurzeln und die bei älteren Bäumen rissige, bräunliche bis hellgraue Rinde tragen viele Lenticellen. Der nach Anschneiden der Rinde sichtbare dicke Bast ist rötlich; der Name „Rote Mangrove“ ist möglicherweise auf seine Färbung zurückzuführen.

Die eiförmigen bis elliptischen oder verkehrt-eiförmigen, -eilanzettlichen, ungeteilten und ganzrandigen, einfachen und kurz gestielten Laubblätter sind dicklich, lederartig. Blattgröße und -form variieren mit den Umweltbedingungen. Die Oberseite älterer Blätter ist dunkelgrün-glänzend, die Unterseite ist heller und mit schwarzen, lenticellenartigen Punkten übersät. Sehr junge Blätter sind hellgrün. Die Spitze der Blätter ist rundspitzig und leicht nach unten umgebogen; der kurze Blattstiel ist kräftig. Die Blätter sind gegenständig angeordnet. Nur der oberste, jüngste Bereich der Triebe trägt Blätter und bildet Verzweigungen aus, die den älteren Trieb übergipfeln. Die Seitenknospen älterer Zweigabschnitte verlieren schnell die Fähigkeit zum Austreiben. Die Gipfelknospe jedes Triebs wird von den beiden großen Nebenblättern wie von einer Kapuze umhüllt. Die Nebenblätter werden bei Entfaltung eines neuen Blattpaares abgeworfen.


Blütenstände von Rhizophora mangle bei Bragança, Pará, Nordbrasilien. Der im Vordergrund gezeigte Blütenstand ist doppelt verzweigt, häufiger sind Blütenstände mit einfacher Verzweigung
Blütenknospen und ledrige, einfache Laubblätter bei Bragança, Pará, Nordbrasilien
Früchte und Keimlinge von Rhizophora