Rotfuchs


Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist der einzige mitteleuropäische Vertreter der Füchse und wird daher meistens als „der Fuchs“ bezeichnet. Er ist in Europa der häufigste Wildhund.

Die Körpermaße des Rotfuchses sind geographisch und jahreszeitlich starken Schwankungen unterworfen. Das Körpergewicht liegt durchschnittlich für Männchen im Bereich 5,5 bis 7,5 kg, für Weibchen bei 5 bis 6,5 kg. Schwerere Tiere (bis 14,5 kg) sind selten. Die Körperlänge (ohne Schwanz) beträgt für Männchen 65 bis 75 cm, für Weibchen 62 bis 68 cm, die Schwanzlänge entsprechend 35 bis 45 cm oder 30 bis 42 cm (Durchschnittswerte für europäische Füchse).[1]

Das Fell ist oberseits rötlich, unterseits weiß; der Farbton variiert je nach Verbreitungsgebiet oberseits zwischen rötlichgelb bis tiefrotbraun und unterseits zwischen reinweiß bis schiefergrau. Die unteren Teile der Beine sowie die Hinterseiten der Ohren sind schwarz gefärbt. Insgesamt variiert die Fellfärbung stark. Die häufigste Farbvariante ist der Birkfuchs mit gelb-roter Oberseite, weißer Kehle und weißer Schwanzspitze. Der seltenere Kohl- oder Brandfuchs ist insgesamt dunkel, überwiegend dunkelbraun-rot, Bauch und Kehle sind grauweiß, die weiße Schwanzspitze fehlt. Der Kreuzfuchs weist quer über den Schultern und längs des Rückens einen dunklen Streifen auf.[2][3] Der Silberfuchs ist dunkelgrau bis schwarz (→ Silberfuchsfell). Der Fuchs macht im Jahr zwei Fellwechsel durch. Im Frühjahr ab Anfang April verliert er das dichte Winterfell, gleichzeitig bildet sich das lichte Sommerfell. Dieses wird ab Ende April an den Unterschenkeln sichtbar und hat bis Ende Juni die Beine, den Bauch und die Flanken erfasst. Der Fellwechsel setzt sich fort über das Gesicht zum Rücken bis zur Schwanzspitze, die im späten August erreicht wird. Erst im September ist das Sommerfell vollständig. Bereits im Oktober bildet sich dann wieder von den Beinen über Schwanz, Rücken und Gesicht das Winterfell.[2]

Der einzelne Abdruck mit Hauptballen, vier Zehenballen und Krallen ähnelt dem eines kleinen Hundes und unterscheidet sich in folgender Merkmalskombination:[4][5][6]

Der Abdruck einer (Haus-)Katze ist im Vergleich etwas kleiner, rundlicher und weist meist keine Krallenabdrücke auf.

Besetzte Fuchsbaue sind an herumliegenden Beuteresten zu erkennen, dem blanken Sandboden und den Fußspuren. Der typische Fuchsgeruch wird in der Literatur oft als „durchdringlicher Raubtiergeruch“[7] oder ähnlich beschrieben, das Empfinden von Gerüchen ist stark vom Beobachter abhängig.[8] Der Geruch am Bau kann von Harnmarkierungen am Eingang verursacht sein und bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass sich gerade ein Fuchs im Bau befindet.


Rotfuchs in einem dänischen Tierpark
Skelett (Lomonossow-Universität, Moskau)
Schädel
Silberfuchs Zoo Osnabrück
Trabspur
Kot (Losung)
Wildlebender Rotfuchs in einem Naturschutzgebiet in Nordrhein-Westfalen
Fuchsschreie, Berlin, Dezember 2022
Fuchsbellen, Großbritannien, Januar 1977
Strukturformel einer der organischen Schwefelverbindungen im Urin des Rotfuchses
Verbreitungsgebiet des Rotfuchses (grün = heimisch, blau = eingeführt, orange = ungesichertes Vorkommen)
Im Schnee liegender Rotfuchs auf Hokkaidō, Japan
Amerikanischer Rotfuchs in Alaska
Ein Stadtfuchs in Portugal
Rotfüchse bei der Paarung, das Bild zeigt das so genannte „Hängen“.
Rotfuchs-Jungtier
Eingang eines Fuchsbaus
Fuchswelpen vor ihrem Bau
Fähe spielt mit Jungem
Fuchs auf Mäusejagd
Fuchs auf „Kaninchenjagd“
Fuchs mit gefangener Maus
Fuchs im Mäusesprung
Ausgewachsener Fuchsbandwurm, 1,5 mm lang
Fell eines europäischen Rotfuchses
Front aus Schützen, Treibern und Hunden während einer Streifjagd auf Rotfüchse
Parforcejagd zu Pferd und mit Hundemeute wie sie in England lange Zeit üblich war
Reyneke Vosz de olde. Holzschnitt von Erhard Altdorfer (1539)