Santorin


Santorin (neugriechisch Σαντορίνη [sandɔˈrini] (f. sg.), meist Santorini transkribiert; von italienisch Santa Irene) ist ein griechischer Archipel im Süden der Kykladen, gleichnamig mit dessen Hauptinsel, die im Griechischen zumeist Thira (neugriechisch Θήρα [ˈθira] (f. sg.), nach Transkription aus dem Altgriechischen Θήρα auch Thera) genannt wird. Santorin wurde 2011 von etwa 15.550 Einwohnern bewohnt. Seit der Verwaltungsreform 2010 ist es unter dem Namen Thira gleichzeitig eine Gemeinde (griechisch dimos) in der Region Südliche Ägäis.

Die Santorin-Inselgruppe liegt im südlichen Ägäischen Meer etwa 120 km nördlich von Kreta. Die nächstgelegenen Inseln sind Anafi 22 km östlich und Ios 19 km nördlich; Milos liegt etwa 77 km nordwestlich.

Die ringförmig angeordneten Inseln Thira, Thirasia und Aspronisi bilden den Rand einer vom Meer gefluteten Caldera, in deren Zentrum die Inseln Palea Kameni und Nea Kameni liegen. Der gesamte Archipel hat einen Durchmesser von etwa 16 km. Die Gesamtfläche beträgt rund 92,5 km². Aufgrund der geologischen Entwicklung gehören auch die Christiana-Inseln und der Unterwasservulkan Kolumbos zum Santorin-Archipel.

Von der 150 bis 350 m hohen Caldera-Wand ist die Abdachung von Thira und Thirasia nach außen hin sanft. Lediglich im Südosten von Thira unterbricht das Profitis-Ilias-Massiv, mit 567 m die höchste Erhebung des Archipels, diesen sanften Abfall. Vielerorts bildet ein breiter schwarzer Lavastrand den Übergang zum Meer. An anderen Stellen reicht die Bimsdecke bis ans Meer und bildet dann Steilküsten. Auf Thira mit Ausnahme des Profitis-Ilias-Massivs und auf Thirasia prägen tiefe Erosionsrinnen in der weichen Bimsdecke, verursacht durch winterliche Regenfälle, die Topographie.

Die maximale Ausdehnung der sichelförmigen Hauptinsel Thira beträgt vom Kap Mavropetra (Ακρωτήριο Μαυρόπετρα Akrotirio Mavropetra) im Norden bis zum Kap Exomytis (Ακρωτήριο Εξωμύτης Akrotirio Exomytis) im Süden 17,4 km. Die Breite variiert zwischen 1,2 km im Norden bis etwa 6 km im Süden. Etwa 70 % der Inselfläche ist von teilweise massiven Bimssteinschichten bedeckt. Im Norden werden diese Schichten von älteren Vulkanen, im Süden von älteren Lavadomen unterbrochen. Jeweils 15 % entfallen auf Lava und Schlacken sowie auf das metamorphe Grundgebirge.

Die Caldera von Santorin umfasst eine Fläche von etwa 84,5 km², die Ausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 11 km, in West-Ost-Richtung fast 8 km. Die absolute Höhe beträgt im Norden von Thira vom Meeresgrund etwa 700 m. Der Caldera-Boden besteht aus vier Teilbecken. Das nordöstliche Teilbecken erreicht eine Tiefe von nahezu 400 m und wurde vermutlich mit den Vorgängen der Minoischen Eruption gebildet.


Blick auf den Profitis Ilias, den höchsten Berg der Insel
Santorin
Die Caldera-Wand zeigt die Schichtung des vulkanischen Gesteins
Vulkanische Aktivität auf Nea Kameni im 19. Jahrhundert
kleine Achate und Chalcedone gefunden am roten Strand bei Akrotíri
54.000 Jahre alte fossile Blattabdrücke von Olea europaea. Fundort: Fira/Santorin
Der Ort Oia, 1997
Ölsperren über dem Wrack der Sea Diamond (2015)
Ausgrabung der Basilika der Heiligen Irene am Rand des heutigen Perissa
Minoische Stadtansicht, Teil eines Freskos aus Akrotiri, späte Bronzezeit
Steilküste im Westen von Santorin
Blick von Thira auf den vom Meer gefluteten Krater
Goulas in Emborio
Santorin Ende des 18. Jahrhunderts, Guillaume-Antoine Olivier
Auf den alten Dreschplätzen treten auch heute noch Esel die Fava
Heute werden Tomaten nur noch für den Eigenbedarf getrocknet
Blick auf den Ort Fira
Café in Akrotiri
Perissa
Maultiere bringen Touristen über eine Steintreppe auf die Insel hinauf
Kreuzfahrtschiffe in der Bucht vor Fira