Sidney Bechet


Sidney Bechet ['sɪdni 'beʃeɪ] (* 14. Mai 1897 in New Orleans; † 14. Mai 1959 in Garches[1] bei Paris) war ein US-amerikanischer kreolischer Sopransaxophonist und Klarinettist. Bechet war neben Jelly Roll Morton und Louis Armstrong einer der wichtigen Solisten des frühen Jazz. Als Jazzmusiker aus New Orleans wurde er vor allem in Frankreich populär, wo er sich weniger dem Rassismus ausgesetzt sah als in den Vereinigten Staaten.

Sidney Bechet war der Sohn eines musikliebenden Schusters. Er brachte sich das Klarinettenspielen mit 6 Jahren auf dem Instrument seines älteren Bruders Leonard (später Zahnarzt und Posaunist) bei. Er nahm auch im Tausch gegen Tabak Lektionen bei den Klarinettisten Lorenzo Tio und George Bacquet, den „Stammvätern“ des New Orleans-Klarinettenspiels, die ihm jedoch laut eigener Aussage nur wenig nützten; er konnte nie richtig Noten lesen. Stattdessen lernte er durch Zuhören und Beobachten die verschiedensten Instrumente, 1911 beispielsweise bei seinem Vorbild, dem Kornettisten Freddie Keppard.

Um 1908 bildeten die drei Brüder Sidney, Leonard und Joseph Bechet den Kern der Silver Bell Band mit Sidney an der Klarinette. Um 1911 spielte Sidney mit Bunk Johnson im Eagle Orchestra, das einmal die Band Buddy Boldens gewesen war. Johnson machte Bechet mit dem jungen Louis Armstrong bekannt, der sich Johnson angeschlossen hatte. Nach seiner Erinnerung heuerte Bechet 1913 Armstrong für ein Reklame-Engagement an. Allerdings verbrachte der 1901 geborene Armstrong das Jahr 1913 und einen Teil des Jahres 1914 in einem Waisenhaus.[2]


Sidney Bechet, Freddie Moore und Lloyd Phillips im Jimmy Ryan's (Club), New York, ca. Juni 1947, Foto: William P. Gottlieb
Sidney Bechet
Sidney Bechet (1954)