Sidney Poitier


Sir Sidney Poitier, KBE (* 20. Februar 1927 in Miami, Florida; † 6. Januar 2022 in Los Angeles, Kalifornien) war ein bahamaisch-US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Für seine Rolle in Lilien auf dem Felde wurde er 1964 als erster afroamerikanischer Schauspieler mit einem Oscar für eine Hauptrolle ausgezeichnet. Daneben zählen zu seinen bekanntesten Filmen Flucht in Ketten, Rat mal, wer zum Essen kommt und In der Hitze der Nacht.

Poitiers Familie stammt ursprünglich von den Bahamas, wo er auch aufwuchs. Geboren wurde er am 20. Februar 1927 (als Geburtsdatum wird in einigen Dokumenten auch der 20. Februar 1924 genannt) in Miami im US-Bundesstaat Florida, als seine Eltern gerade dort zu Besuch waren. Dadurch war er gemäß Geburtsortsprinzip (Ius Soli) Staatsbürger der Vereinigten Staaten. Als armer Bauernsohn erhielt er nur eine einfache Schulbildung und wurde im Alter von 15 Jahren nach Miami zu seinem Bruder geschickt. Mit 18 ging er nach New York, wo er zunächst als Tellerwäscher arbeitete[1] und zum ersten Mal mit dem Theater in Berührung kam. Er spielte in Harlem beim America Negro Theatre. Um dort einsteigen zu können, hatte er sich von seinem breiten Bahamas-Zungenschlag freimachen müssen.[2] Von dort aus gelang ihm der Sprung an den Broadway.

1950 holte ihn der Hollywood-Produzent Darryl F. Zanuck nach Hollywood und er spielte in seinem Filmdebüt in dem Rassismusdrama Der Haß ist blind eine zentrale Rolle als junger Arzt, der von einem rassistischen Patienten abgelehnt wird. Sein Aufstieg zum Hollywood-Star verlief allerdings eher schleppend, denn wie praktisch alle afroamerikanischen Schauspieler seiner Generation bekam er in Hollywood lange vor allem Nebenrollen angeboten. Auf sich aufmerksam machen konnte der damals 28-jährige Poitier endgültig durch die Rolle eines Schülers in dem Sozialdrama Die Saat der Gewalt (1955) von Richard Brooks. 1958 spielte er gemeinsam mit Tony Curtis die Hauptrollen in Stanley Kramers Flucht in Ketten, was ihm eine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Mit seinen Hauptrollen in den Filmen Porgy und Bess (1959) und Ein Fleck in der Sonne (1961), die eine überwiegend schwarze Besetzung aufwiesen, etablierte sich Poitier endgültig als wichtigster afroamerikanischer Filmschauspieler seiner Generation.[3]


Sidney Poitier (1968)
Sidney Poitier (links) mit Harry Belafonte und Charlton Heston 1963 beim Civil-Rights-Marsch
2009 erhielt Poitier von Präsident Obama die Presidential Medal of Freedom
Sidney Poitier (2013)
Sidney-Poitier-Stern am Paseo de las Estrellas am Paseo Constitución in Victoria de Durango, Mexiko
Sir Sidney Poitier Bridge, Bahamas