St. Peter und Paul ist eine ehemalige Klosterkirche und katholische Pfarrkirche in Heiningen (Dorfstraße 1) im Landkreis Wolfenbüttel. Seit dem 1. November 2006 ist sie Filialkirche von St. Petrus in Wolfenbüttel.
St. Peter und Paul ist eine stilreine romanische Basilika auf kreuzförmigem Grundriss mit querrechteckigem Turm als Westabschluss. Das dreijochige Langhaus besteht aus Mittelschiff und zwei halbhohen Seitenschiffen. An das Querhaus schließt sich im Osten ein quadratischer Chor mit niedrigerer halbrunder Apsis an. Deren Blendarkaden und Lisenen sind neben dem Stufenportal im Südquerhaus mit eingestellten Gewändesäulen der einzige äußere Bauschmuck. Der Chor wird von zwei Kapellen in Verlängerung der Seitenschiffe flankiert. Vierung und Chor setzen das Langhaus nicht geradlinig fort, sondern biegen nach Süden ab. Diese bei mittelalterlichen Kirchen nicht seltene Erscheinung wird oft als Abbild der Neigung des Hauptes Christi am Kreuz gedeutet.
Auch das Innere zeigt stilistische Geschlossenheit und reiche Gliederung. An den Wänden der Langhausjoche spannen sich unter den Obergadenfenstern weite Blendbögen von Pfeiler zu Pfeiler. Darunter ist die eigentliche Öffnung zu den Seitenschiffen durch Mittelsäulen mit Würfelkapitellen in zwei schmalere Bögen geteilt, sodass sich ein reizvoller Stützenwechsel ergibt. Nur eines der Kapitelle (im Westen der Südarkade) trägt üppigen Blattschmuck und figürliche Darstellungen (Gesichter beziehungsweise Masken). Es wird ins frühe 13. Jahrhundert datiert. In der Hauptapsis und im südlichen Nebenchor befinden sich Wandmalereien, vermutlich ebenfalls aus dem frühen 13. Jahrhundert. Die dargestellten Heiligen sind jedoch nicht zu identifizieren.
Zur mittelalterlichen Ausstattung gehören 1,70 Meter hohe, bemalte Figuren der Stifterinnen Hildeswid und Alburg (Ende 13. Jahrhundert) auf einem Sockel des 18. Jahrhunderts mit der Inschrift:
Die Inschrift nimmt Bezug auf die Gründungslegende des Stifts Heiningen, die im 14. oder 15. Jahrhundert niedergeschrieben wurde. Der darin erwähnte Alfridus rex Germanorum, der wegen Naturkatastrophen aus Italien floh, in Sachsen die Herzogstochter Hildeswid heiratete, von Otto III. mit hohen Würden bekleidet wurde und bei einem Kreuzzug fiel, worauf seine Witwe Heiningen stiftete, ist historisch nicht verifizierbar.[2]
Die heute vergleichsweise karge Ausstattung und der weiße Innenanstrich, der Stützen und Bögen ausspart, unterstreichen die Proportionen des Raums.