St. Stephan (Sausenheim)


Die katholische Kirche St. Stephan bzw. St. Stephanus ist eine von zwei Kirchen des Grünstadter Ortsteils Sausenheim im Landkreis Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz).

Die heute protestantische Peterskirche und die katholische Kirche St. Stephanus sind in ihren historischen Teilen die ältesten Bauwerke von Sausenheim. Man nimmt an, dass sich das Dorf aus zwei Klosterhöfen mit Kapellen entwickelte, einer bei der Peterskirche, welcher dem Kloster Weißenburg gehörte, der andere bei St. Stephan, als Gründung des lothringischen Klosters St. Nabor in Saint-Avold. Laut einer an der Stephanskirche angebrachten Bronzetafel der Stadtverwaltung Grünstadt setzt man die Gründung durch das Kloster St. Nabor um 800 an.

Die erste urkundliche Erwähnung geschieht 1245. In jenem Jahr gehörte das Patronat der Stephanskirche dem Kloster Maria Münster in Worms, welches es am 1. Juli 1253 Bischof Richard von Daun übertrug. Von ihm gelangte es noch im gleichen Monat an das Wormser Domstift und 1259 an das dortige Domkapitel. Der zweite Patronatsherr war das Kloster St. Nabor, wie sich aus einer Vergleichsangelegenheit zwischen ihm und dem Domstift Worms von 1359 ergibt. Möglich war dies, weil die Stephanskirche eigentlich aus zwei separaten, aneinandergebauten Kirchen mit zwei Altären, am gleichen Platz (jedoch mit unterschiedlichen Besitzern) bestand. Das ist noch heute am Baubestand des Gebäudes ersichtlich. St. Nabor besaß das Hauptgebäude mit dem Kreuzaltar, das Bistum Worms die kleinere Katharinenkapelle, mit entsprechendem Altar. Wegen zu weiter Entfernung vom Mutterkloster verkaufte St. Nabor jedoch seine Sausenheimer Rechte am 19. Juli 1493 an das Wormser Domkapitel, dem somit nun beide Teile von St. Stephan und die Peterskirche gehörten.[1][2] Jurisdiktionsmäßig unterstand das ganze Dorf ohnehin dem Bistum Worms. Die genannte Zweiteilung der Stephanskirche, in zwei Räume mit zwei Altären, wird auch im Visitationsbericht des Wormser Synodale von 1496 so beschrieben.


Die Kirche von Osten, rechts angebaut, die Katharinenkapelle
Ehem. Katharinenkapelle von Osten
Westfassade (19. Jahrhundert)
Innenbereich des Chores mit Hochaltar; links das Sakramentshaus
Kirchenschiff gegen Westen
Ehem. Katharinenkapelle, innen, gegen Osten