Terezín (deutsch Theresienstadt) ist eine im 18. Jahrhundert als Festung errichtete Stadt in Nordböhmen (Tschechien), die nach Kaiserin Maria Theresia benannt wurde. Heute gehört sie mit etwa 3000 Einwohnern zum Bezirk Leitmeritz in der Aussiger Region.
Die ehemalige Garnisonsstadt wurde durch das Konzentrationslager Theresienstadt bekannt. Das historische Stadtzentrum wurde 1992 zum städtischen Denkmalreservat erklärt.
Die Stadt liegt 150 m ü. M. in Nordböhmen, am Ufer der Eger (Ohře), die wenige Kilometer entfernt in die Elbe (Labe) mündet.
Während der Regierungszeit Kaiser Josephs II. wurde Theresienstadt ab 1780 als eine Festung erbaut. Zeitgleich ließ der Monarch in Böhmen auch die (später nach ihm benannte) Festung Josefstadt errichten. Die Festung Theresienstadt sollte die nordwestlichen Zugänge Böhmens gegenüber militärischen Angriffen aus Preußen schützen. Dazu sicherte sie gemeinsam mit Leitmeritz (Litoměřice) die Flussübergänge über Elbe und Eger. Die Stadt wurde nach Maria Theresia benannt, der Mutter von Joseph II.
Der amtliche Erlass zum Bau der Festung erfolgte am 10. Januar 1780. Zehn Monate später wurde am 10. Oktober 1780 der Grundstein bei dem auf der Hauptachse liegenden Kavalier 4 gesetzt. Das erste Gebäude, das entstand, war die Kaserne der Genietruppe für die örtliche Bauleitung. Sie organisierte in den folgenden Jahren den Bau der Festungsanlage und der Stadt, die streng symmetrisch angelegt ist, mit geraden Straßen, die einander im rechten Winkel schneiden. Dem Bau der neuen Stadt mussten die Dörfer Drabschitz und Deutsch Kopist weichen, sie wurden an anderer Stelle neu aufgebaut.
Zwischen 1781 und 1785 erfolgte der Ausbau des inneren Festungswalls. In den nächsten fünf Jahren wurden die Kasernen, das Zeughaus, das Krankenhaus und das Proviantlager fertiggestellt. Am 9. Dezember 1782 erhielt Theresienstadt das Stadtrecht als freie Königsstadt. Der Ausbau weiterer militärischer Bestandteile des Walles erfolgte in den folgenden Jahren, Kavalier 4 wurde im Jahr 1784 fertiggestellt, der Äußere Festungswall 1786, das Bewässerungssystem der Festung 1790. Neben militärischen Gebäuden entstanden die erste Zivilhäuser für Verwaltungsbeamte 1783 am südlichen Ende der Langen Straße.