Das Thüringer Becken ist eine Beckenlandschaft im zentralen und im nördlichen Teil Thüringens. Es erstreckt sich von der oberen Unstrut unterhalb Dingelstädts bis zur unteren Ilm bei Bad Sulza etwa 90 Kilometer in Richtung Westnordwest-Ostsüdost und vom Wipperdurchbruch unterhalb Seegas bis zum Gera-Eintritt bei Arnstadt etwa 55 Kilometer von Nordnordost nach Südsüdwest. Seine Fläche beträgt rund 2700 Quadratkilometer und damit rund ein Sechstel der Fläche Thüringens mit etwa 650.000 Einwohnern (Bevölkerungsdichte 163 Einwohner pro km²). Der Großteil der Landschaft wird vom Flusssystem der Unstrut durchflossen und liegt zwischen 130 und 300 m ü. NHN Höhe.
Naturräumlich stellt das Kernbecken die gleichnamige Haupteinheit innerhalb der Haupteinheitengruppe Thüringer Becken (mit Randplatten) dar, zu der noch die Gera-Unstrut-Niederung als Teil der Haupteinheit Gera-Unstrut-Helme-Niederung entlang der Gera ab Erfurt und der Unstrut von der Geramündung bis zur Thüringer Pforte hinzugerechnet werden muss.
Der Kern des Thüringer Beckens ist die flache Landschaft rechts und links der Unstrut, die von den folgenden Höhenzügen umgrenzt wird:
Unterbrochen wird der, vom Südwesten abgesehen, fast durchgängige Saum nur von wenigen nennenswerten Tälern, deren wichtigste die folgenden sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen):
Speziell die letztgenannten Talungen von Apfelstädt, Wildem Graben und Nesse entlang der Eichenberg-Gotha-Saalfelder Störungszone sind nicht sehr ausgeprägt. Die sich südwestlich anschließende, fast komplett zur Werra entwässernde Keuperlandschaft des (inneren) Westthüringer Berg- und Hügellandes setzt den Landschaftscharakter des Thüringer Beckens bei insgesamt etwas höherer Lage und rauerem Klima nach Südwesten fort.
Im Kernbecken selber wird durch die inneren Muschelkalk-Höhenzüge Fahnersche Höhe und Ettersberg ein kleineres, südliches Teilbecken zwischen Arnstadt im Süden, Erfurt im Norden und Weimar im äußersten Nordosten abgetrennt.