Thalebra liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Sondershausen am Fuße der Hainleite in einem Talkessel. Der Ort wird von einem kleinen Bach, dem Sumpfbach, durchflossen, der westlich davon aus Wiesenquellen entspringt. Nördlich grenzt Thalebra an der Bundesstraße 249 sowie unweit von der Hohenebra-Ebelebener Eisenbahn. Östlich des Dorfes befindet sich die Bahnstrecke Nordhausen–Erfurt. Der Ort verfügt über mehrere kleine Gewässer/Teiche und besitzt einen Gutspark. Seit 2011 durchquert der Unstrut-Werra-Radweg den Ort.[1]
Eine Flurstücksbezeichnung von Thalebra in der Nähe der Kirschleite (Wäldchen südwestlich vom Ort) trägt den Namen „Am Schacht“. Hier wurden 1791 ein Alaunwerk und Vitriolbergwerk angelegt. Der Abbau erfolgte nur über einen kurzen Zeitraum. Genaueres ist aber nicht bekannt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Thalebra geht auf das Jahr 1080 zurück. Urkundliche Namensformen sind: Everha / Evera parva / Ebera / Ebra inferio (1080), Tal-Ebra (1402), Taeldra (1467), Talebra (1483) und Tallebra (1496) daraus entstand „Thalebra“.
1075 führte König Heinrich IV. den später als Sachsenkrieg bezeichneten Feldzug gegen die aufständischen Thüringer und Sachsen. Der spätere Kaiser hatte mit seinen Truppen ein Feldlager bei einem Ort „Spira“ errichtet, die Krieger der Sachsen und Thüringer lagerten bei „Everha“.[2]
Der „Hessenweg“ ist eine alte Handelsstraße, die von Kassel durch das Eichsfeld bis Erfurt führte. Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg hatte diese Straße bereits eine strategische Bedeutung als Heerweg. Die kaiserlichen Kriegshorden Wallensteins und ihres Gegners Gustav Adolfs plünderten die Dörfer und verbreiteten Angst und Schrecken. Auch der Siebenjährige Krieg hinterließ in dieser Gegend seine grausigen Spuren, als das Freibataillon „von Wunsch“ in Ebeleben Quartier machte. Heute ist der Hessenweg nur noch ein unbedeutender Feldweg, zwischen den Dörfern Thalebra und Bellstedt bildet er die Flurgrenze. Im Jahre 1957 wurde in der Flur „Rockstedter Berg“ – unweit des Hessenweges ein etwa 3000 Jahre altes Bronzedepot gefunden. Es setzt sich aus einem Schwert, einem so genannten Pfahlbaumesser, zwei Lanzenspitzen und einem kleinen Ring zusammen. Alle Gegenstände waren in kleine Stücke zerbrochen. Diese Fundstücke wurden im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar restauriert.
Im Gebiet von Thalebra lag eine aufgegebene Ortschaft Küllstedt – etwa hundert Meter südlich von Thalebra befindet sich das heutige Flurstück „Küllstedter Grund“.