The Gil Evans Orchestra Plays the Music of Jimi Hendrix


The Gil Evans Orchestra Plays the Music of Jimi Hendrix ist ein Jazz-Album des Gil Evans Orchestra. Es wurde am 11., 12. und 13. Juni 1974 in New York City aufgenommen und im selben Jahr bei RCA Victor veröffentlicht. Auf Bluebird Records erschien 1988 eine um fünf Bonus-Tracks erweiterte Version auf Compact Disc.

Gil Evans war bereits 1968 auf die Musik des Rockgitarristen Jimi Hendrix aufmerksam geworden; in diesem Jahr benutzte er dessen Song And the Wind Cries Mary für die Eröffnungsakkorde von Mademoiselle Mabry, das er mit Miles Davis für dessen Album Filles de Kilimanjaro konzipiert hatte.[1] Evans lernte Hendrix dann 1969 während der Abmischung seines Albums Gil Evans im New Yorker "Record Plant"-Studio kennen, als dieser einige Räume entfernt mit eigenen Aufnahmen beschäftigt war. Anita Evans erinnert sich:

Die Idee für eine vertiefte Zusammenarbeit von Evans und Jimi Hendrix entstand im Frühjahr 1970, als sowohl Miles Davis als auch Evans von Hendrix’ Musik stark beeinflusst waren. Beide hatten harmonische Motive des Gitarristen für ihre eigenen Kompositionen übernommen und beide Bandleader hatten ausdrucksstarke Gitarristen in ihre Ensembles genommen. Hendrix selbst wollte zu dieser Zeit seinen musikalischen Horizont mit seiner Band of Gypsys erweitern; er weilte auch häufig in New York, um mit Jazzmusikern wie John McLaughlin, Tony Williams und Larry Young zu jammen. Alan Douglas, Musikproduzent und De-facto-Manager in Hendrix’ letzter Lebensphase, konnte ihn zur Zusammenarbeit mit Gil Evans überzeugen. Nach seiner Tournee im August 1970 war dann geplant, dass Hendrix ein Album mit dem Arrangeur einspielen sollte. Hendrix legte die Titel fest; doch kehrte er nicht mehr nach New York zurück (er starb am 18. September 1970 in London).[3]

Vier Jahre später wollte Gil Evans mit seiner Band für die New York Jazz-Repertory-Konzerte ein Konzert dem Gedenken an Jimi Hendrix widmen; einige Musiker, wie Tom Malone, Trevor Koehler und Howard Johnson, übernahmen daraufhin Arrangements. Das Konzert am 8. Juni 1974 verlief jedoch nicht reibungslos; auch war die Akustik schlecht, da sich die Carnegie Hall nicht für eine Kombination akustischer und elektrisch verstärkter Instrumente eignet. Evans hatte drei Gitarristen, einen E-Bassisten und drei Synthesizer-Spieler zusätzlich zu den Keyboards eingesetzt. Wenige Tage nach dem Konzert nahm Evans mit seinem neunzehnköpfigen Ensemble für das Label RCA Victor auf, das mit ihm einen Vertrag über zwei Alben abgeschlossen hatte. Lediglich zwei Arrangements der ursprünglichen Platte stammen von Evans selbst, Castles Made of Sand und Up from the Skies, die anderen schrieben Tom Malone, Warren Smith, Trevor Koehler und David Horowitz.[3]


Jimi Hendrix