Unfruchtbarkeit


Unfruchtbarkeit (Synonyme: Fruchtlosigkeit, Sterilität, Impotentia generandi, Zeugungsunfähigkeit, früher auch Unbährhaftigkeit) bezeichnet das Unvermögen, Früchte hervorzubringen. Dabei wird das Wort Frucht (Syn. Ausbeute, Erlös, Ernte, Ertrag, Feldfrucht, Vorteil, Wert und Wirkung) in einem breiten Sinn verwendet, sodass Unfruchtbarkeit beispielsweise für fehlenden oder nur geringen landwirtschaftlichen Ertrag, für zur Fortpflanzung nicht fähig oder im übertragenen Sinn auch für sinn- oder nutzlose Gedanken, Gespräche oder Diskussionen steht.[1][2][3] Das Gegenteil wird mit fruchtbar bzw. Fruchtbarkeit bezeichnet.

In der Biologie beschreibt der Begriff Unfruchtbarkeit die Zeugungs- und Empfängnisunfähigkeit. Fachsprachlich werden hier die Begriffe Sterilität (bei männlichen Wesen) oder Infertilität (bei weiblichen Wesen) gebraucht. In der Humanmedizin gilt ein Paar als steril, wenn trotz bestehenden Kinderwunsches nach mindestens einem Jahr regelmäßigen Geschlechtsverkehrs ohne empfängnisverhütende Maßnahmen keine Empfängnis eintritt.

Unfruchtbarkeit ist nicht selten. In Mitteleuropa hat heutzutage etwa jedes sechste Paar Mühe bei der Erfüllung des Kinderwunsches. 10 % der Paare benötigen länger als zwei Jahre, um Kinder zu bekommen, 3–4 % der Paare bleiben dauerhaft ungewollt kinderlos.

Etwa ein Drittel der Unfruchtbarkeit beruht auf Ursachen bei den weiblichen Individuen, ein Drittel auf Ursachen bei den männlichen Individuen und bei einem Drittel der Fälle sind kombinierte oder keine Ursachen zu finden. Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Fruchtbarkeitsrate.[4][5]

Primäre Sterilität bezeichnet bei Frauen das Nichteintreten einer Schwangerschaft nach einem Jahr regelmäßigen Geschlechtsverkehrs ohne Verhütungsmittel bei einer Frau, die noch nie konzipiert hat. Sekundäre Sterilität bezeichnet das Nichteintreten einer Schwangerschaft nach einem Jahr bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel bei einer Frau, die bereits mindestens einmal schwanger war.