Unterarm


Der Unterarm (lat. Antebrachium) ist der untere Abschnitt der oberen Extremität, also des Armes zwischen Ellbogen- und Handgelenk.

Der Unterarm des Menschen (und den meisten anderen Tetrapoda) besteht aus zwei langen Knochen, der Elle (Ulna) und der Speiche (Radius). Zwischen beiden Knochen liegt ein Spalt (Spatium interosseum antebrachii). Beide sind über ein Band (Ligamentum anulare radii) und eine feste bindegewebige Platte (Membrana interossea antebrachii) miteinander verbunden.

Das Ellbogengelenk (Articulatio cubiti) ist ein aus drei Teilgelenken zusammengesetztes Gelenk, das die Verbindung zum Oberarm herstellt.

Das Handgelenk (Articulatio manus oder Articulatio carpi) ist ein aus zwei Teilgelenken zusammengesetztes Gelenk und verbindet den Unterarm mit der Hand (bzw. Vorderfuß oder Pfote bei Tieren).

Zwischen den beiden Unterarmknochen selbst sind zwei Gelenke ausgebildet: Das körpernahe (proximale) und das körperferne (distale) Speichen-Ellen-Gelenk (Articulatio radioulnaris proximalis und Articulatio radioulnaris distalis). Sie ermöglichen Drehbewegungen der Speiche um die Elle (Pronation und Supination). Diese Drehbewegung ist vor allem für komplexe Bewegungen (z. B. Klettern, Greifen) wichtig. Bei Säugetieren mit vorwiegender Laufbewegung (z. B. Pferde, Wiederkäuer) sind die Speichen-Ellen-Gelenke zurückgebildet und die beiden Knochen miteinander verschmolzen (so genannte Synostose).

Die Muskeln des Unterarmes werden ihrer Lage nach in zwei Gruppen unterteilt: Die Muskeln, die am lose hängenden Arm innen liegen und somit den Arm anbeugen (Flexoren) und die Muskeln, die außen liegen und den Arm strecken (Extensoren). Diese beiden Gruppen bestehen jeweils aus zwei einzelnen Schichten, die von der Körperoberfläche in die Tiefe gehen.


Querschnitt durch den Unterarm