Der District of Columbia oder Washington, D.C. [ˈwɔʃɪŋtn̩] ist Bundesdistrikt, Regierungssitz und seit 1801 die Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Der Distrikt ist kein Bundesstaat und ist keinem zugehörig. Er ist vielmehr dem Kongress der Vereinigten Staaten direkt unterstellt. Trotz Namensgleichheit mit dem Bundesstaat Washington an der Westküste der Vereinigten Staaten wird Washington, D.C. im deutschen Sprachraum meist nur „Washington“ genannt; D.C. steht dabei für den District of Columbia.
Bei der Volkszählung 2020 hatte Washington, D.C. 689.545 Einwohner.[2] Das war nach einem stetigen Abfall der Einwohnerzahl seit 1950 der erste größere Zuwachs.[3] Der Großraum Washington[4] hatte 6.385.162 Einwohner. Zusammen mit dem benachbarten Großraum Baltimore hatte die Region laut Zensus insgesamt 9.973.383 Einwohner.[5]
Mit dem Weißen Haus als Amts- und Wohnsitz des Präsidenten und dem Kapitol, das den Kongress (bestehend aus Senat und Repräsentantenhaus) beherbergt, sowie dem Obersten Gerichtshof befinden sich die Spitzen aller drei verfassungsmäßigen Gewalten in der Stadt. Washington ist darüber hinaus Sitz des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Organisation Amerikanischer Staaten.
Die offizielle Bezeichnung der amerikanischen Hauptstadt ist District of Columbia. Columbia, abgeleitet vom Namen des Seefahrers Kolumbus, war zur Zeit der Namensgebung eine gebräuchliche poetische Bezeichnung für Amerika.[6] Die Stadt Washington ist nach George Washington benannt, dem Oberbefehlshaber im Unabhängigkeitskrieg und ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als die Städte Washington und Georgetown sowie das Washington County im District of Columbia Organic Act von 1871 aufgehoben wurden, wurde festgelegt, dass der Teil des Distrikts, in dem die bisherige Stadt Washington lag, weiterhin als Washington bezeichnet werden solle.[7] Als pars pro toto setzte Washington, D.C. sich dann als übliche Bezeichnung für den gesamten Distrikt durch.
Washington, D.C. befindet sich nahe der Ostküste des Landes, etwa 35 km westlich der Chesapeake Bay, einer Bucht des Atlantischen Ozeans. Die Höhe über dem Meeresspiegel variiert zwischen 0 und 125 m. Die Stadt liegt an der Mündung des Anacostia River in den Potomac River, und zwar am linken Ufer des Potomac zwischen den Bundesstaaten Maryland im Nordosten und Virginia im Südwesten.
Der District of Columbia wurde aus von Maryland und Virginia abgetretenem Land gebildet, um die Bundesregierung und den Kongress dem Zugriff der damals noch sehr mächtigen Einzelstaaten zu entziehen und eine städtebaulich durchgeplante, moderne und repräsentative Hauptstadt der neuen Republik zu bilden.