Wiehengebirge


Das Wiehengebirge ist ein bis 320 m ü. NHN hohes Mittelgebirge im Südwesten von Niedersachsen und im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Das zu den Nordausläufern der deutschen Mittelgebirge zählende Gebirge wird zum Weserbergland und im weiteren Sinne zum Weser-Leine-Bergland gerechnet. Es liegt am Südrand des Norddeutschen Tieflands, beginnt bei Bramsche im Westen und zieht sich bis zur rund 95 km entfernten Porta Westfalica im Osten. Das Kammgebirge bildet mit dem östlich anschließenden Wesergebirge eine geologische Einheit.

Das Wiehengebirge ist ein langgestrecktes, in der Hauptrichtung von Westnordwest nach Ostsüdost verlaufendes Gebirge und bildet einen Teil des nördlichen Randes der deutschen zusammenhängenden Mittelgebirgsschwelle. Nördlich davon bereitet sich das Norddeutsche Tiefland aus. Administrativ liegt es im niedersächsischen Landkreis Osnabrück und den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford in Nordrhein-Westfalen.

Das Ostende ist mit der Porta Westfalica östlich des Wittekindsbergs klar definiert. Nach Westen wird das Gebirge kontinuierlich flacher, entwickelt sich von einem kammartigen Höhenzug zu einer Hügelkette und geht beinahe unmerklich in die Tiefebene über. Den westlichen Abschluss bildet der Gehn westlich der Senke, durch die der Mittellandkanal am Abzweig des Stichkanals Osnabrück durchs Wiehengebirge geführt wird.

Nördlich des Wiehengebirges schließt sich mit dem Lübbecker Lößland das Norddeutsche Tiefland an. An der Porta Westfalica wird das Wiehengebirge in östlicher Richtung vom Wesergebirge fortgesetzt und stellt mit diesem eine geomorphologische Einheit dar.[10] Es ist geologisch ähnlich aufgebaut und schließt bei Hessisch Oldendorf zum Süntel an. Südöstlich des Wiehengebirges befinden sich das Lipper Bergland, südlich das Ravensberger Hügelland, südwestlich im Bereich des Tecklenburger Lands die nördlichen Ausläufer des Teutoburger Walds sowie im Osnabrücker Land das Osnabrücker Hügelland, und nordwestlich der Gehn und die Ankumer Höhe, die Dammer Berge und der Stemweder Berg. Nördlich des Westlichen Wiehengebirges liegt das Große Moor, nördlich des Östlichen Wiehengebirges liegt das Große Torfmoor, beides Folgen der Glazialen Serie.

Zusammen mit der Ankumer Höhe, dem Wesergebirge und dem Süntel bildet das Wiehengebirge einen beinahe geschlossenen bewaldeten Höhenzug von 143 km Länge. Die Breite des schmalen Hauptkamms schwankt beträchtlich, liegt jedoch durchschnittlich nur bei etwa 1 km. Das Wiehengebirge erreicht mit seinen höchsten Erhebungen kaum mehr als 300 m, meist lediglich 250 m. Dagegen steigt es über die Sohle des Wesertals und das benachbarte Niederungsland etwa 200 bis 220 m Höhe empor.


Höhenschichtung
Bergkirchen auf dem Hauptkamm des östlichen Wiehengebirges (Blick nach Osten): Reliefasymmetrie
Ansicht nach Süden bei Lübbecke
Das Wiehengebirge als nördliche Begrenzung des Unteren Weserberglands (D 53)
Gliederung des Wiehengebirges in einen östlichen und einen westlichen Teil
Östliches Wiehengebirge mit Weserdurchbruch bei Porta Westfalica aus der Luft
Schrägluftbild des östlichen Wiehengebirges mit Blick nach Westen. Im Vordergrund der Weserdurchbruch bei Porta Westfalica. Die Große Aue ist nicht zu erkennen, jedoch zeichnet sich die nordwestlich vorgelagerte Egge deutlich nahe dem oberen Bildrand ab.
Jahresmitteltemperatur in Ostwestfalen-Lippe
Jahresniederschläge in Ostwestfalen-Lippe
Wiehengebirge mit geschlossener Schneefläche am schattigen Nordhang
Nur selten treten die Gesteinsschichten wie hier am Nonnenstein offen zu Tage
Relief des Wiehengebirges und der angrenzenden Landschaften
Vereisungsgrenzen der Saaleeiszeit (gelbe Linie) und der Weichseleiszeit (rote Linie)
Geländeneigung im östlichen Wiehengebirge
Profil des westlichen und östlichen Teils im Vergleich
Auf der Gipfelfläche des Kniebrinks
Blick auf den Nettelstedter Berg von Norden, vom Großen Torfmoor
Der Gipfel des höchsten Berges, des Heidbrinks
Größter Wasserfall des Wiehengebirges am Grünen See
Zertalung der flachen Nordseite des Wiehengebirges (Preußische Uraufnahme)
Die drei ökologischen Höhenstufen im östlichen Wiehengebirge.
Bärlauch bedeckt in Teilen des Gebirges im Frühjahr den kompletten Waldboden
Die „Krause Buche“, eine Süntelbuche und Naturdenkmal im Wiehengebirge
An der Porta Westfalica trennt die Weser das Wiehen- (links) und Wesergebirge (rechts)
Um das Jahr 1000 lag das Wiehengebirge im Kernraum des Stammherzogtums Sachsen
Die Wiehengebirgsgemeinden in den Kreisen Osnabrück, Herford und Minden-Lübbecke sowie die Stadt Osnabrück (Die Kommunen mit Anteil am Gebirge sind farblich dunkel hervorgehoben)
Die Burgruine Limberg
Wallanlage Wittekindsburg
Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Der Wartturm auf dem Wurzelbrink
Der Luftkurort Rödinghausen am Südhang des Wiehengebirges
Rapsanbau im Eggetal
Der Bergwald des Wiehengebirges, hier am Westhang des Wurzelbrinks
Holzstoß nahe dem Reineberg bei Lübbecke mit Markierungen
Kompressorgebäude der Erzgrube Porta am Königsberg in Minden-Häverstädt
Politische Grenzen um 1800
Haltepunkt Mesch Neue Mühle der Ravensberger Bahn im Wiehengebirge
Bei der Kahlen Wart verläuft die höchste Passstraße mit einer Steigung von bis zu 17 Prozent
Der Gebirgspass Horst Höhe