Die Zahnformel (auch Gebissformel genannt) ist eine Übersicht über die bei Säugetieren vorkommenden Zähne.[1] Sie wird in der Regel nur für eine Hälfte des Ober- und Unterkiefers dargestellt, da Gebisse immer vertikal spiegelsymmetrisch sind. Beim Menschen werden die Zähne in vier Quadranten aufgeteilt und vom 1. Schneidezahn nach hinten durchnummeriert. Bei Tieren werden die Zahnformen (als Buchstabe) und die jeweilige Nummer nebeneinandergestellt. Die vier Zahnformen sind I (Incisivus, Schneidezahn), C (Caninus, Eckzahn), P (Prämolar, Vormahlzahn) und M (Molar, Mahlzahn). Beispielsweise bezeichnet M1 den ersten Mahlzahn.
Die meisten Säugetiere vollziehen nach der Geburt einen Zahnwechsel. Im Milchgebiss sind immer weniger Zähne vorhanden als im bleibenden Gebiss.
Die Kenntnis der Zahnformeln ermöglicht das Erkennen von nicht ausgebildeten (Hypodontie) oder überzähligen Zähnen (Hyperdontie). In der Tierzucht werden solche Individuen häufig von der Zucht ausgeschlossen.
In der Zoologie wird eine kürzere Art von Zahnformeln verwendet, um die Gebisse verschiedener Arten oder höherer Taxa miteinander zu vergleichen: Hier wird ebenfalls nur jeweils eine Kieferhälfte dargestellt, jedoch die Anzahl der Zähne jeder Zahnart in der Reihenfolge „Schneidezähne · Eckzahn · Prämolaren · Molaren“ angegeben (siehe Beispiel beim Hund↓).
Die Zahnbenennung beim Hund, beim Pferd und bei der Katze erfolgt nach dem Zahnschema nach Triadan. Der Zahnarzt Hugo Triadan hat es 1972 an der Universität Bern entwickelt. Er hat sich an das FDI-Zahnschema des Menschen angelehnt. Im FDI-Schema werden die Quadranten-Ziffern der Kennziffer des Zahnes vorangestellt. Dabei werden die Quadranten gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert. Die Zähne wiederum werden jeweils von der Mitte aus nach hinten durchnummeriert. Im Triadan-Zahnschema sind zur Unterscheidung die Quadrantenziffern von den Zahnziffern durch eine „0“ getrennt. Demnach erhält der obere rechte Schneidezahn die Benennung „101“ (beim Menschen „11“), der untere linke Eckzahn die Benennung „304“, wobei nicht die Zahl, sondern die Ziffern getrennt ausgesprochen werden („drei – null – vier“).[2]
Die in Europa übliche Zahnformel für menschliche Zähne wurde im Jahre 1970 von der der Fédération Dentaire Internationale als internationaler Standard festgelegt und wird als FDI-Schema bezeichnet. Dieses Zahnschema wird von Fachzeitschriften, in wissenschaftlichen Arbeiten und von Zahnärzten in vielen Ländern gebraucht. Daneben waren und sind einige andere Zahnschemata gebräuchlich.
3 | · | 1 | · | 4 | · | 2 | = 42 |
3 | · | 1 | · | 4 | · | 3 |
3 | · | 1 | · | 3 | · | 0 | = 28 |
3 | · | 1 | · | 3 | · | 0 |
3 | · | 1 | · | 3 | · | 1 | = 30 |
3 | · | 1 | · | 2 | · | 1 |
3 | · | 1 | · | 3 | · | 0 | = 26 |
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